Da die Geothermie eine relativ neue Technologie ist, ist mit dieser natürlich auch eine gewisse Unsicherheit verbunden. Diese Unsicherheit macht sich vor allem in der Bevölkerung breit. Aus diesem Grund verfolgt die Öffentlichkeitsarbeit das Ziel, Risiken, die mit der Umsetzung von Geothermieprojekten verbunden sind, offen anzusprechen und Lösungswege aufzuzeigen.
Keine stille Akzeptanz
An konkreten Beispielen wie dem Geothermiekraftwerk in Bruchsal zeigte sich, dass die Bevölkerung diese Projekte meist stillschweigend hinnimmt. Ein Geothermiekraftwerk verursacht kaum Emissionen und verursacht auch keine Lärmbelästigung.
Kraftwerke wie das in Bruchsal befinden sich meist in Gegenden, in denen es viel Gewerbebetriebe und Industrie gibt. Deshalb erscheinen die Kraftwerke auch optisch nicht auffällig. Anders verhält es sich mit Projekten, die sich in seismisch unsicheren Zonen befinden. Dort können Bohrungen durchaus zu Erschütterungen führen, welche die Bevölkerung verunsichern.
Das war beispielsweise beim Projektstandort in Brühl im Oberrheingraben der Fall. Trotz zahlreicher Presseaussendungen und Berichten in den Medien blieb die Verunsicherung in der Bevölkerung bestehen.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Öffentlichkeitsarbeit auch im Rahmen von Bürgerbeteiligungen und Diskussionsveranstaltungen durchgeführt wird. Eine stille Akzeptanz bedeutet nicht, dass kein Widerstand aufkommen kann.
Zielführendes Risikomanagement
Betreiber von Geothermieanlagen sollten imstande sein, der Bevölkerung ein geeignetes Risikomanagement vorzustellen.
Was geschieht, wenn es zu einem Schadensfall kommt? Wie wird das Schadensausmaß minimiert? Diese und ähnliche Fragen müssen in der Öffentlichkeit konkret beantwortet werden.
In Landau wurden nach aufgetretenen Beben regelmäßig Messungen der seismischen Aktivität durchgeführt. Die daraus gewonnenen Ergebnisse hat man im Internet der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Andere Effekte, die mit dem Betrieb von Geothermieanlagen auftreten, sind zum Beispiel Dampfschwaden oder radioaktive Elemente, die mitunter freigesetzt werden. Hier müssen die Verantwortlichen bereits im Vorfeld auf diese Risiken hinweisen. Dampfschwaden bestehen aus reinem Wasserdampf und sind somit unschädlich. Radon als radioaktives Element tritt nur innerhalb des Kraftwerks auf und es sollten Sicherheitsvorkehrungen existieren, die ein Austreten von Radon in die Umwelt wirksam verhindern.