Ein wichtiges Argument für die Sicherheit und Bedenkenlosigkeit von Geothermieanlagen bilden die Kraftwerke, die bereits erfolgreich arbeiten. Viele dieser Projekte wurden nicht nur sorgfältig geplant, auch die Öffentlichkeitsarbeit wurde bereits in der Anfangsphase forciert.
Lernen aus der Krise
Das Vorzeigeprojekt in Landau ist nach seiner Inbetriebnahme bei der Bevölkerung in Misskredit geraten. Zahlreiche Erschütterungen suchten die Gegend heim. Die Verantwortlichen konnten dabei keinen kausalen Zusammenhang zwischen den seismischen Ereignissen und dem Kraftwerk herstellen. Erst nach der Implementierung eines Krisenmanagements glätteten sich die Wogen auch in der Bevölkerung. Die Betreiber der Anlage veröffentlichen seitdem aktuelle seismische Aufzeichnungen. Dadurch ist die Angst vor dem Kraftwerk deutlich gesunken. Der Krisenfall in Landau 2009 galt als wichtiges Signal für die Einrichtung von Krisenstäben in derartigen Kraftwerken.
Nutzen im Vordergrund
Ein anderes ehemaliges Vorzeigemodell bildete die Geothermieanlage in Unteraching. Dort verkaufte man die Wärme auch an umliegende Haushalte. Aus diesem Grund musste bereits während der Planungs- und Bauphase des Kraftwerks Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden, um die Bevölkerung über den Nutzen der Anlage aufzuklären. Die Protagonisten dieses Kraftwerks waren zudem lokal prominente Personen. Diese setzten sich für einen Dialog zwischen den Kraftwerksbetreibern und der ansässigen Bevölkerung ein.
Lernen aus früheren Projekten
Solche Vorzeigeprojekte mögen zwar anfangs nicht zielführend funktioniert haben, das Management lernte daraus jedoch eine Menge. Heute wissen die Errichter solcher Kraftwerksanlagen besser darüber Bescheid, wie sie die Bevölkerung über ein Projekt informieren müssen und dass neben der Darstellung des Nutzens eines Kraftwerks die damit verbundenen möglichen Risiken deutlich angesprochen werden müssen. Damit in Verbindung steht die Einrichtung eines effizienten Krisenmanagements, das im Notfall rasch eingreifen kann.
In Deutschland stehen derzeit mehrere Projekte der tiefen Geothermie auf dem Programm. Einige davon sind Forschungsprojekte. Deren Ziel ist in erster Linie, die Kosten für das Betreiben einer solchen Anlage langfristig zu senken. Auch der Bund fördert diese Initiativen und setzt sich für die Öffentlichkeitsarbeit ein.