Geothermie ist die Nutzung der Erdwärme für Heizzwecke oder für die Erzeugung von alternativem Strom. Geothermie ist besser als Erdwärme bekannt. Gewonnen wird die Erdwärme dabei mithilfe von Bohrungen, die in unterschiedliche Tiefen führen. Bei Bohrungen, die bis zu 400 Meter in die Tiefe reichen, spricht man von oberflächennaher Geothermie. Bohrungen, die weiter als 400 Meter in die Tiefe gehen, werden als tiefe Geothermie bezeichnet.
Tiefe Geothermie in Deutschland
In Deutschland gibt es zurzeit insgesamt 37 derartige Anlagen, die in Betrieb sind. Dazu gehören 33 Heizwerke, 9 Kraftwerke für die Stromproduktion und 5 Heizkraftwerke. Drei Anlagen befinden sich in der Bauphase und bei fünf Anlagen handelt es sich um Forschungsprojekte. Diese Forschungsanlagen befinden sich in Bayern, Brandenburg und Niedersachsen. In Garching an der Alz und München-Sendling baut man an zwei Projekten und in Schwerin im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern wird ebenfalls eine neue Anlage errichtet.
Oberflächennahe Geothermie in Deutschland
In diesem Bereich existieren bereits über 400.000 einzelne Anlagen, die insgesamt eine Leistung von 4.400 Megawatt erbringen. Im Jahr 2019 wurden rund weitere 20.000 derartige Anlagen in Betrieb genommen. Die meisten dieser Anlagen findet man in den Bundesländern
- Brandenburg
- Sachsen
- Rheinland-Pfalz
In Brandenburg setzt man bereits seit Jahren auf Erdwärme. Vor allem größere Gebäude werden heute verstärkt mit Wärmepumpen ausgestattet. Durch diese Entwicklung kann Brandenburg die CO2-Emissionen bereits deutlich senken. Brandenburg fördert auch die Installation von Erdwärmepumpen dementsprechend. In der Region existieren über 22.000 Erdwärmeanlagen. Eine solche Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus liefert rund 7 Kilowatt Energie. Das reicht aus, um das gesamte Haus zu beheizen. Größere Geothermieanlagen gibt es in Brandenburg beispielsweise am Uni-Campus in Potsdam. Die dortige Erdwärmepumpe schafft eine Leistung von rund 1,8 Megawatt (MW). Eine weitere Großanlage gibt es im Albert-Schweitzer-Haus in Teltow. Sie verfügt über eine Leistungskapazität von rund 180 kW. Die 30 Sonden reichen dabei in eine Tiefe von 99 Meter.